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16. Februar 2021

Das Original - Lada NIVA 1600

WAS-2121

Kurz & Knapp:

Gebaut seit: 1976
Hubraum: 1,3, 1,6 und 1,7 l Benziner; 1,9 l Diesel
Leistung: 65, 80 und 83 beim Benziner; 75 PS beim Diesel
Besonderheiten: gedacht als geländetaugliches Fahrzeug mit Vierradantrieb zur Erschließung der Erdgasfelder im Kaukasus. Fahrzeug fand großen Anklang bei Forstwirtschaft und öffentlichen Organen (Miliz, Polizei...) und wurde dann ab 1978 in die DDR exportiert.

Preis: 37.090,00 M; jetzt ab 11.990 €

Informationen: (von Marko Döhring)

Der Wunschgedanke nach so einem Modell war schon immer vorhanden und rückte mit dem Erwerb meiner roten 07 Oldtimernummer immer näher. Am liebsten wäre mir ein fahrbereiter Klassiker gewesen, den man mit geringen Aufwand wieder auf die Strasse bekommt. Nachdem aber einige Gespräche mit NIVA-Experten geführt wurden, legte ich diesen Wunschtraum schnell beiseite, weil sich herausstellte, dass es kaum noch brauchbare Fahrzeuge gab ohne ausgedehnte Karosserie und Schweißarbeiten und dann noch zu übertriebenen Preisen.
Es verging einige Zeit, das Thema wurde nicht mehr so ernst verfolgt, da klingelte eines schönen Tages das Telefon und mein guter Freund Rainer aus Storkow fragte mich, ob ich noch auf der Suche wäre nach einem 1600er Niva!?. Ohne länger zu überlegen sagte ich Ja und Rainer schickte mir umgehend Bilder von einem 1981er in Saharabeige mit diversen Extras, wie z.B. Heckwischer, Scheinwerfer-Waschanlage, Glashubdach und Heckscheibenheizung. Über den nächsten Kumpel, unserem Schornsteinfegermeister Marcus Kieck, der das Auto vom Nachbarhausdach entdeckt hatte und im Vorfeld Erkundigungen eingezogen hatte, lief die Bergung des seit 8 Jahren unter freien Himmel abgestellten Autos. Der Wagen war zugewachsen, mit Moos überzogen und in einem eher bemitleidenswerten Zustand. Der Vorbesitzer erkrankte an Demenz und die Verwandschaft konnte keine Angaben zu dem Auto machen, drei weitere Ladas und ein Lanz Bulldog fristeten auf dem Grundstück ein ähnliches dasein. Ohne weiter zu überlegen sagte ich Rainer und Marcus zu, den Wagen zu retten und ihn für 200 Euro unter meine Obhut zu nehmen. Innerhalb von 3 Tagen erfolgte die Bergung, wobei der Wagen mit einer neuen Benzinpumpe und etwas Sprit aus eigener Kraft angesprungen war! Mittlerweile kamen zwei gute weitere Freunde mit dazu, als bekannt wurde was ich vor hatte. Andreas Weißheit und Mathias Thuge organisierten ein Zugfahrzeug mit passenden Anhänger, somit waren alle verrückten Ladafahrer in einem Boot und der Tag der Abholung rückte immer näher... Auf einem Bauhof nahe Spreenhagen trafen wir uns alle um das Auto zu begutachten. Die Vorfreude war gross, aber die Ernüchterung im ersten Moment noch viel grösser! Neugierige Blicke untersuchten den müden Russen und schnell wurde klar, entweder ein kompletter Neuaufbau oder Rainer schlachtet ihn aus und verschrottet den Rest. Doch irgentwie fesselte mich der Wagen und ich wollte unbedingt beweisen das so ein Projekt machbar wäre, also nahm ich den Mund ein wenig zu voll und versprach das Auto zum Kommenden Frühjahrstreffen im Folgejahr fertig zu haben. Die Zeit war aber mit 8 Monaten nicht allzu lang, mussten doch die vorderen Kotflügel, das Frontmittelteil, die hinteren Radläufe sowie die Bodengruppe im Kofferraumbereich neu beblecht werden. Die richtigen Überraschungen kamen aber erst hinter den verrosteten Teilen zum Vorschein. Einmal alles hieß die Devise: Blechkleid, Fahrwerk, Bremsen, Antrieb und Motor wurden innerhalb von 8 Monaten komplett überholt oder ausgetauscht. Der Vorbesitzer war ein Bastler und somit gab es gerade bei der Elektrik große Probleme alles in den original Zustand zurück zu versetzen. Die Frage nach der Lackfarbe wurde im laufe des Arbeitsfortschritts immer ernster, Original? oder doch mal Blau? Tagelang wälzte ich alte Verkaufsprospekte um mir schöne Ideen einfallen zu lassen. Als erstes fiel die Wahl auf Schneeweiß mit schwarzen Applikationen, es sollte etwas seltenes und auffälliges werden. Schnell wurde jedoch klar, dass es bei verschiedenen Treffen der Niva IG immer mal wieder solche Autos gab. Nun, wer die Wahl hat, hat die Quahl. Schlußendlich hatte mein Bruder den Einfall für ein Rubinrotes Auto und ich fand den 5000 California mit weißen Dach und Felgen schon immer sehr ansprechend, also war die Entscheidung gefallen und der Lackierer musste nun liefern. Zum Glück war der Wagen komplett erhalten, inklusive Innenausstattung in schwarz und gut erhaltenen Chromteilen. Der Winter verging schnell und einige Ungläubige Beobachter glaubten nicht das aus diesem Schrotthaufen jemals wieder ein Fahrzeug entstehen würde, geschweige denn das eine rote Schönheit voller Stolz wieder auf die Strasse findet. Mittlerweile waren 7 Monate vorbei, das Auto war komplettiert und der Tag der Vollabnahme nach §23 der StVZO rückte immer näher. Kleine Kinderkrankheiten mussten noch behoben werden und dann gings zur Dekra - alles ohne Probleme, schließlich handelte es sich nunmehr um ein fast Fabrikneues Auto. Pünktlich zum 4. Lada Club Frühjahrstreffen 2015 war der Wagen fertig und konnte den Neugierigen Blicken präsentiert werden. Voller Stolz mussten selbst die Zweifler einräumen das sich die Restauration gelohnt hatte.

Schwachstellen:

keine mehr ;-)

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Das Original - Lada NIVA 1600
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